Nachhaltiger Neubau für Stromnetz Hamburg
Das Herzstück am Standort Bramfeld des Verteilnetzbetreibers baut gmp
Die Stromnetz Hamburg GmbH, der vor sechs Jahren rekommunalisierte städtische Verteilnetzbetreiber, wird in den kommenden Jahren an der Bramfelder Chaussee ihren Hauptstandort im laufenden Betrieb umstrukturieren. Die bisher überwiegend gewerbliche Nutzung wird zu einem Veranstaltungsort mit Büros, Ausbildungszentrum und Gewerbe, bei deren Konzeption nachhaltiges Bauen und moderne Arbeitswelten im Mittelpunkt stehen. Mit dem Bau des Herzstücks dieses Campus, einem zentralen Gebäude mit Kantine, Konferenzräumen und Büroflächen, wurden die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) beauftragt.
Als hundertprozentiges Tochterunternehmen der Freien und Hansestadt Hamburg ist die Stromnetz Hamburg GmbH der Nachhaltigkeit und insbesondere der Ausrichtung auf regenerative Energien verpflichtet. Ebenso zukunftsorientiert plant sie als kommunales Unternehmen ihren künftigen Sitz hinsichtlich städtebaulicher Einbindung und der Gestaltung moderner Arbeitswelten. Da hier sowohl die Betriebskantine als auch ein Konferenzzentrum und Büroflächen untergebracht sein werden, wird das Gebäude zum Herzstück und Begegnungsort für Beschäftigte und Gäste des gesamten Campus.
Der Entwurf von gmp folgt dem Masterplan mit einem viergeschossigen Hauptvolumen, dem gartenseitig ein zweigeschossiges Volumen vorgelagert ist, in dem sich ebenerdig die Kantine befindet. Ihr Essbereich erstreckt sich vom Speise- und Multifunktionsraum über eine weitläufige Holzterrasse bis in den überdachten Außenraum. Das erste Obergeschoss beherbergt das Konferenzzentrum mit einem großen Konferenzsaal, kleinere Besprechungsräume und Co-Working-Plätze. Im zweiten und dritten Obergeschoss werden moderne Arbeitswelten entstehen, die flexibel nutzbar sind und unterschiedliche räumliche Qualitäten bieten. Der Haupteingang des Gebäudes befindet sich auf der Südseite, wo auch die Erschließungsachse von der Bramfelder Chaussee verläuft, und ist von Weitem sicht- und erreichbar.
Das Gebäude wird nach KfW-40-Standard errichtet und nach den Richtlinien von DGNB Platin geplant und zertifiziert. Die Möglichkeit einer Ausführung in Holzhybridbauweise mit hoher serieller Vorfertigung soll im Rahmen der Planung untersucht werden. Bausteine der nachhaltigen Bauweise sind begrünte Dachflächen, Fotovoltaikanlagen, der Einsatz schadstofffreier Materialien und die Verwertung des Nassmülls aus der Kantine zu Biogas. Nach dem 1987 eröffneten HEW-Schulungszentrum von gmp, das mit Sonnenkollektoren, Wasserspeicher, Dachbepflanzung und Feuchtbiotop zum denkmalgeschützten Beispiel nachhaltigen Bauens wurde, ist das Gebäude ein neuer wichtiger Beitrag zum ressourcenschonenden Bauen für den Hamburger Verteilnetzbetreiber.