Hochhaus in Dresden
Firmenzentrale SachsenEnergie
Mit der Fertigstellung der neuen Firmenzentrale der SachsenEnergie AG ist ein wichtiger Baustein für die Dresdner Stadtsilhouette entstanden. Die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) haben einen Gebäudekomplex mit einem dreizehn- und einem achtgeschossigen Turm entworfen, der sich mit seinen Hochpunkten von 51 und 32 Metern in den städtebaulichen Kontext um den Hauptbahnhof einfügt. Das Hochhaus bildet einen Akzent im Süden der Innenstadt und setzt einen sichtbaren Impuls im Sinne des neuen Hochhausleitbildes der Stadt Dresden. Das Projekt wurde unter der Generalplanung von gmp in allen Gewerken mit der Methode des Building Information Modelling (BIM) geplant.
Nach der feierlichen Eröffnung im Juli 2022 wurde der unter Nachhaltigkeitsaspekten geplante Büroneubau mit über 900 Arbeitsplätzen inzwischen von den Mitarbeitenden der SachsenEnergie bezogen und in Betrieb genommen. Der Hauptsitz des größten Kommunalversorger Ostdeutschlands, hervorgegangen aus der DREWAG-Stadtwerke Dresden GmbH und der ENSO Energie Sachsen Ost AG, ergänzt das bestehende City Center. Das Bestandsgebäude wird nach der jetzt anstehenden Sanierung und dem Umbau durch gmp wird über eine Brücke mit dem Hochhaus verbunden. Der Baukörper des Neubaus ist als Blockrandbebauung mit zwei Hochpunkten und einem begrünten, öffentlich zugänglichen Innenhof konzipiert, den das Gebäude mit sechs Geschossen umschließt. Die Türme vermitteln zwischen den Maßstäben der umgebenden Stadträume. Zweigeschossige Kolonnaden leiten vom öffentlichen Straßenraum zum Innenhof und den Foyers der beiden Gebäudeteile.
Grundlage für den Entwurf war der erste Preis im Fassadenwettbewerb eines bereits definierten Baukörpers, den gmp 2017 gewonnen hat. Auf dieser Basis entwickelten die Architekten zusammen mit der Bauherrschaft und dem Stadtplanungsamt Dresden das nun realisierte Gebäudevolumen, welches optimale Bedingungen für ein attraktives Arbeitsumfeld schafft.
Das Gebäude entspricht hohen Nachhaltigkeitsstandards und ist mit DGNB Gold zertifiziert. Zur Steigerung der Energieeffizienz wurden Maßnahmen zur nachhaltigen Kühlung und Lüftung geplant. Für die Elektro-Fahrzeuge der SachsenEnergie und die E-Bikes der Mitarbeitenden gibt es Ladestationen, zahlreiche neu gepflanzte Bäume und Sträucher verbessern die Klimaresilienz der Innenstadt.
Die Fassade setzt sich aus vorgefertigten Elementen mit einer geschosshohen Verglasung zusammen. Ihr Aufbau orientiert sich am übergreifenden Konstruktionsraster von 6 x 6 Metern. Mit der Wiederholung des Grundmoduls entsteht ein homogenes, gleichmäßig gegliedertes Fassadenbild. In die Elemente sind sowohl ein durch die Lichtintensität gesteuerter, außenliegender Sonnenschutz als auch ein individuell bedienbarer, innenliegender Blendschutz integriert. Horizontale Klappflügel im oberen Bereich ermöglichen eine natürliche Belüftung sowie die Nachtauskühlung der Büros.
Durch den hohen Grad an Vorfertigung als auch präzise Planung und Management der Bauabläufe durch gmp konnten die Fassadenelemente ohne Gerüst im unteren Gebäudeteil bereits montiert werden, während im oberen Bereich noch der Rohbau fertiggestellt wurde. Neben der kurzen und wirtschaftlichen Bauzeit von nur 22 Monaten wurden gleichermaßen die Lärm- und Staubbelastung minimiert.
Im Inneren ermöglichen die flexibel einteilbaren Grundrisse die vielfältige Organisation zeitgemäßer Arbeitswelten. So erlauben die stützenfreien Flächen um die aussteifenden, innenliegenden Kerne verschiedenste Nutzungsszenarios: Teambüros, Mehrwertflächen und Fokusarbeitsplätze sowie individuelle Meeting-Flächen und Thinktanks. Ergänzt werden die Arbeitswelten der SachsenEnergie AG mit Café - und Pausenräumen und Bereichen für spezielle Serviceangebote für die Mitarbeitenden wie Sportstudio, medizinische Behandlungsräume sowie Dusch- und Umkleidebereiche. Darüber bieten die beiden Dachterrassen zwischen den Türmen im fünften Geschoss den Mitarbeitenden und Gästen des Unternehmens einen besonderen Treffpunkt mit Ausblick über Dresden.