Lernen und Forschen am Wasser
Entwurf von gmp für neuen Universitätscampus in Wuxi
Im internationalen Wettbewerb für den Bau eines neuen Hochschulcampus in Wuxi hat sich die Jury für den Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) entschieden. Der Neubau der Universität mit fachlichem Schwerpunkt in den Bereichen Informationstechnologie, Robotik und Ingenieurwesen entsteht im Stadtteil Huishan, einem ausgewiesenen Technologiestandort. Der neue Campus ist für rund 10.000 Studierende ausgelegt.
Wuxi ist bekannt für sein weit verzweigtes Netz von Wasserläufen, das die Topografie südlich des Yangtse-Flusses prägt und als konzeptionelle Grundlage des Masterplans dient. Die vorhandenen Wasserflächen auf dem Gelände werden gezielt und nachhaltig erweitert, um eine natürliche Begrenzung des Campus zu schaffen und die Landschaft innerhalb des Grundstücks zu strukturieren.
Die verschiedenen Funktionsbereiche des Campus sind harmonisch in die entstehenden landschaftlichen Räume eingebettet. Ein ausgedehntes Wegenetz, das den Wasserläufen folgt, verbindet die Gebäude für Lehre, Forschung, Wohnen und Sport miteinander. Im Mittelpunkt der Planung steht die Schaffung vielfältiger Begegnungsräume im Innen- und Außenbereich, die den interdisziplinären Austausch und die Kreativität der Studierenden fördern.
Herzstück des Campus ist ein Ensemble aus vier Institutsgebäuden, die im 1. und 2. Obergeschoss durch einen kreisrunden Sockelbau verbunden sind. Jedes der vier Gebäude nimmt im Erdgeschoss öffentliche Funktionen auf: ein Studierendenzentrum, ein Labor, ein Auditorium und eine Bibliothek. An den Schnittpunkten von Sockel und Institutsgebäuden sind jeweils Räume für den interdisziplinären Austausch geplant. Im Zentrum bildet das Ensemble einen Innenhof zum Lesen und Verweilen aus.
Wohn-, Sport- und Verwaltungseinrichtungen liegen entlang des äußeren Flusslaufs. Auf der Südseite des Campus sind ein Konferenzzentrum, ein Hotel und die Hochschulverwaltung zu beiden Seiten einer bestehenden Allee angeordnet, die zum Haupteingang führt. Im Nordwesten und Südosten des Campus sind die Wohnheime der Studierenden verteilt und durch Sockelbauten und Brücken miteinander verbunden. Neben einem Sportplatz ist ein Sportzentrum mit Schwimm- und Sporthalle vorgesehen.
Die Landschaftsgestaltung verbindet die Lehr- und Forschungsgebäude im inneren Ring mit den dienenden Funktionen im äußeren Ring. Im Einklang mit der Idee einer autofreien Lernumgebung und umweltfreundlicher Mobilität sieht der Entwurf autonom fahrende Shuttlebusse vor, deren Haltestellen zu Fuß innerhalb von 200 Metern erreichbar sind.