Weiterbauen im Bestand
Ein neues Hochhaus prägt die Skyline der chinesischen 9-Millionen-Metropole Hangzhou. Der 130 Meter hohe Turm ist Teil der Erweiterung und Umgestaltung der GDA Plaza, eines im traditionellen Geschäftsviertel der Stadt gelegenen Geschäftszentrums mit Shopping Mall und Hotelbetrieb. Die Planung und Realisierung lag bei den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp), die zuvor den Wettbewerb gewonnen hatten.
Der Westsee gilt als Zentrum und besondere Attraktion der alten, traditionsreichen Stadt Hangzhou. Seine beispielhafte Kulturlandschaft prägt die südwestlich von Shanghai gelegene 9-Millionen-Metropole und führte im Jahr 2011 zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe. Am Wulin Square, mitten im prosperierenden Geschäftszentrum unweit des Sees, wurde das Hotel- und Geschäftszentrum GDA Plaza neu eröffnet. Im Rahmen einer Umgestaltung und Erweiterung war der bereits bestehende Gebäudekomplex mit Hotel und Shopping Mall zu einer völlig neuen Einheit geformt worden. Die Planung und Realisierung lag bei den Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp), die bereits im Jahr 2007 den Wettbewerb für sich entschieden hatten. Die GDA Plaza wurde um einen 28-geschossigen Neubau mit einer Bruttogeschossfläche von 57.500 Quadratmetern in Ecklage wesentlich erweitert, während das bestehende Hauptgebäude so weit wie möglich erhalten und völlig neu organisiert wurde. So entstanden weitere Büro- und Gewerbeflächen sowie neue Freizeit- und Erlebnisangebote wie Kinos und Gastronomie.
Der Büro- und Hotelturm orientiert sich Richtung Stadt und fügt sich passgenau in das Eckgrundstück zwischen Yan‘an Road und Tiyuchang Road ein. Mit 130 Metern Höhe prägt das Hochhaus die Skyline der Stadt. Der Turm ergänzt mit seiner elliptisch geschwungenen Form die beiden unmittelbar benachbarten Hochhäuser: das dreieckig ausgerundete Radisson-Hotel und ein halbrundes Bürogebäude, beide mit vergleichbaren Bauhöhen.
Für eine einheitliche architektonische Wirkung des gesamten Gebäudekomplexes ist der Neubau über einen zehngeschossigen Sockel mit dem Bestandsgebäude verbunden. Rücksprünge machen diese Übergänge zwischen den alten und neuen Gebäudeteilen sichtbar. Der zehngeschossige Sockel mit einer Bruttogeschossfläche von 17.997 Quadratmetern ergänzt den Hotel-, Einkaufs- und Gewerbebereich. Sämtliche Flächen sind flexibel in der Nutzung; speziell im neuen Turm können sie jederzeit für den Büro- oder Hotelbetrieb umgerüstet werden. Der Neubau ist vom Radisson-Hotel aus auf den Sockel-etagen über direkte Verbindungswege erreichbar. Die inneren Erschließungssysteme folgen der Geometrie des elliptischen Hochhauses. Hinter der neuen Shopping Mall stellt eine Fußgänger-Passage eine zusätzliche Durchwegung des Gebäudekomplexes von den beiden Hauptstraßen zum Hotel her. Unterirdisch ist die GDA Plaza an die Metro angebunden.
Die Fassadensprache unterstützt die einheitliche architektonische Wirkung des Gebäudekomplexes. Dynamisch schmiegt sich die geschwungene Fassade um den gesamten Baukörper und sorgt für fließende Übergänge zwischen dem verkleideten alten Bereich und dem Neubau sowie für eine harmonische Anbindung an den alten Radisson-Hotelturm. Strukturiert wird sie durch über zwei Etagen gezogene, vertikal betonte Kastenfenster mit horizontalen Zäsuren.
Alle baulichen Maßnahmen wurden bei laufendem Betrieb der Shopping Mall und des Hotels durchgeführt. Die Bauausführung erfolgte phasenweise; verschiedene Gebäudeteile und Sanierungsmaßnahmen folgten sukzessive aufeinander. Entsprechend nahm die Realisierung acht Jahre in Anspruch.