Übergangsquartier für 2.000 Schülerinnen und Schüler in Frankfurt am Main
Durch stetig wachsende Einwohnerzahlen ist in Frankfurt am Main der Bedarf an neuen Schulbauten stark gestiegen. Die Stadt setzt auf schnelle und qualitätvolle Lösungen durch modulares Bauen, die eine Reduzierung der Bauzeit von bis zu 60 Prozent im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise ermöglichen. Am 30. Juli 2019 wurde auf der Baustelle des Schulzentrums Miquelallee im Frankfurter Westend Richtfest gefeiert, bevor es zum beginnenden Schuljahr 2019/20 nach einem Zeitraum von nur 24 Monaten für Planung und Realisierung den Schulbetrieb aufnimmt. Das Adorno-Gymnasium und die Grundschule Holzhausenschule beziehen gemeinsam den Standort, der derzeit in modularer Holzbauweise aus rund 350 vorgefertigten Elementen nach dem Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) fertiggestellt wird. Seine Nutzung als Übergangsquartier bis zur Fertigstellung des dauerhaften Schulcampus Westend ist für fünf bis zehn Jahre vorgesehen. Der Entwurf, mit dem sich die Architekten im VOF-Verfahren durchgesetzt hatten, inkludiert auch den modularen Rück- und Wiederaufbau an einem anderen Ort.
Das sechszügige Gymnasium und die sechszügige Grundschule sind in einem dreigeschossigen Baukörper zusammengefasst, der zwei innen liegende Pausenhöfe umschließt. Mit seiner kompakten Form reagiert das Gebäude auf das vergleichsweise kleine Grundstück, bietet zugleich kurze Wege und eine ökonomische Bauweise. Obwohl es sich um ein temporäres Gebäude handelt, werden hohe Energiestandards erfüllt: Die Verbrauchswerte der aktuellen Energieeinsparverordnung werden um 30 Prozent unterschritten.
Im Westen der symmetrisch angelegten Anlage befinden sich die Räume des Gymnasiums und im Osten die der Grundschule. Der Verwaltungstrakt im Erdgeschoss des mittleren Gebäuderiegels teilt die beiden Schulen funktional. Die Eingänge an den nördlichen Gebäudeecken erschließen die Hauptmagistrale, über die alle Funktionsbereiche erreicht werden. Hier sind auch die Schulkantinen beider Schulen mit gemeinsamer Küche angeordnet.
Alle Klassenräume orientieren sich zu den ruhigen Seiten des Campus im Westen und Osten und insbesondere zu den begrünten Höfen, die jeweils den räumlichen Mittelpunkt der beiden Schulen formen und sich auf Erdgeschossniveau nach Süden hin öffnen. Das vom Material Holz geprägte, natürliche Erscheinungsbild des Schulbaus wird im Inneren ergänzt durch farbige Böden, die von Geschoss zu Geschoss variieren und den Schülerinnen und Schülern Orientierung und Identifikation mit ihrem Bereich des Schulgebäudes bieten.