Schulcampus Westend
Interimsstandort in Holzmodulbauweise
Im Frankfurter Westend ist einer der weltweit größten Schulbauten in Holzmodulbauweise entstanden. Das Gebäude für ein Gymnasium und eine Grundschule, das sich aus rund 350 vorgefertigten Modulen zusammenfügt, wurde in nur 24 Monaten Planungs- und Realisierungszeit fertiggestellt. Die Nutzung des temporären Standorts für insgesamt 2.000 Schülerinnen und Schüler ist auf fünf bis zehn Jahre angelegt und bis zur Fertigstellung des dauerhaften Schulcampus Westend vorgesehen. Der Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ist so konzipiert, dass danach ein Rück- und Wiederaufbau an einem anderen Ort möglich ist.
Im Sommer 2019 hat zunächst das Adorno-Gymnasium den Holzmodulbau bezogen, Anfang 2020 folgte die Grundschule Holzhausenschule. Mit seiner kompakten, symmetrisch angelegten Form reagiert das Schulgebäude auf das vergleichsweise kleine Grundstück und bietet zugleich kurze Wege als auch eine ökonomische Bauweise: Das sechszügige Gymnasium und die sechszügige Grundschule sind in einem dreigeschossigen Baukörper zusammengefasst, der zwei innenliegende Pausenhöfe umschließt. Alle Klassenräume orientieren sich zu den ruhigen Seiten des Campus im Westen und Osten und zu den beiden Höfen, die jeweils den räumlichen Mittelpunkt der beiden Schulen formen.
Insgesamt besteht der Holzmodulbau aus rund 5.000 Kubikmeter Holz aus mitteleuropäischen Wäldern. Durch den nachwachsenden Rohstoff verursacht das Schulgebäude nur ein Viertel der Kohlendioxid-Emissionen eines vergleichbaren Massivbaus. Zugleich erfüllt es hohe Energiestandards: Die Verbrauchswerte der aktuellen Energieeinsparverordnung werden um 30 Prozent unterschritten. Darüber hinaus sorgte die modulare Bauweise für eine Reduzierung der Bauzeit um circa 60 Prozent: Dabei wurden Einzelelementen für Decken, Fassaden und Wände in einem Schweizer Werk vorproduziert, dort geschützt vor Witterungsverhältnisse in Endmontagehallen zusammengesetzt, zur Baustelle transportiert und in exakt geplanter Reihenfolge über einen Schwerlastkran an den finalen Einbauort gehoben.