Renaissance der Bahnhöfe
VI. Architekturbiennale Venedig 1996
Im Rahmen der VI. Internationalen Architekturbiennale vom 16.09. bis 17.11.1996 in Venedig zeigen der Bund Deutscher Architekten BDA, die Deutsche Bahn AG und der Förderverein Deutsches Architektur Zentrum unter der Schirmherschaft von Klaus Töpfer, Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, und Matthias Wissmann, Bundesminister für Verkehr, die Ausstellung „Renaissance der Bahnhöfe. Die Stadt im 21.Jahrhundert“.
Bahnhöfe haben im 19. Jahrhundert das Gesicht der Städte grundlegend verändert und neue städtebauliche Strukturen bestimmt. Mit dem Anstieg des Individualverkehrs nach dem Zweiten Weltkrieg sanken nicht nur Attraktivität und Ästhetik dieser Orte; Krieg und Zerstörung, aber auch Zu-, Um- und Anbauten ohne architektonischen Anspruch verwandelten die meist stadtbildprägenden Bahnhöfe in Orte minderwertiger Milieuqualität.
Erst die immer sichtbarer werdenden Belastungen des Individualverkehrs, wachsendes Umweltbewusstsein, ökonomische Sachzwänge, besonders aber die Bahnreform haben in den letzten Jahren einen Prioritätenwandel bewirkt. Die Bahn hat wieder Zukunft, will und muss gesellschaftliches Ansehen zurückgewinnen. Dieser Weg kann nur erfolgreich sein, wenn auch die Bahnhöfe einen hohen Milieuwert haben, gesellschaftliche Wertschätzung wiedererlangen und zu Orten attraktiver Öffentlichkeit werden. Mit diesen Zielen erfahren die Bahnhöfe nicht nur eine bauliche Umgestaltung, sondern eine umfassende Renaissance auf allen Ebenen. Gleichzeitig bieten die „Projekte 21“ die Möglichkeit, nicht mehr betriebsnotwendige Gelände freizumachen und damit attraktive Grundstücke in den Innenstädten für eine städtebauliche Neuorientierung zur Verfügung zu stellen.
Die Ausstellung „Renaissance der Bahnhöfe. Die Stadt im 21. Jahrhundert“ will diese Entwicklung dokumentieren; sie wird in Venedig erstmalig präsentiert und unter andrem im Deutschen Architektur Zentrum in Berlin sowie im Verkehrsmuseum Nürnberg gezeigt werden.