Volkwin Marg: Die Welt eines Architekten
AEDES Architekturforum Berlin
Zum 80. Geburtstag des Architekten Volkwin Marg zeigt das Aedes Architekturforum in Berlin eine Jubiläumsausstellung. Eine multiperspektivische Präsentation vom 22. Oktober bis zum 1. Dezember zeichnet dabei das Bild von dem einen Gründer des Büros von Gerkan, Marg und Partner (gmp) nach: Bewegte Bilder, Impressionen und Publikationen, dargestellt durch zweierlei Schwerpunkte, erzählen von einer außergewöhnlichen Persönlichkeit mit einem Leben, geprägt von historischen wie kulturellen Meilensteinen.
Der narrative Grundgedanke steht im Zentrum der gesamten Ausstellung. Persönlich zu Wort kommt dabei Volkwin Marg nicht nur durch Exzerpte seines jüngsten Gesprächsbandes „Der Verstand so schnell, die Seele so langsam“, welcher am 15. Oktober publiziert worden ist. Ebenso formen sechs weitere Buchveröffentlichungen, darunter „Architektur – ist natürlich nicht unpolitisch“, „Choreographie der Massen“ und „Auf alten Fundamenten“ sowie die Neuerscheinungen „Geheimprojekt HafenCity“, die Dokumentation „Activ – die Geschichte eines Dreimastbramsegelschoners“, das Inventar für die Abbildung der Erzählung über die facettenreiche Persönlichkeit des Protagonisten.
In unterschiedlich gestaltete architektonische Gewänder gekleidet, visualisieren zwei Räume das Bipolare, das die Geschichte Volkwin Margs charakterisiert: ‚Ratio‘ und ‚Emotio‘ bilden dabei komplementäre Positionen, unter deren Folie zahlreiche divergierende Akzente und Bezüge aus dem vielschichtigen Oeuvre herausgehoben werden. Die Gedankenwelt des Architekten, die Vernunft, die Ratio, eröffnen den Diskurs im ersten Raum, während emotionale Weite und Freiheit zum Thema der zweiten Ausstellungsfläche gemacht werden. Dominiert dort die Pragmatik von Bildern und Filmen sowie von Vorträgen, Essays, Interviews und Manifeste, veranschaulichen dort großdimensionale Projektionen und Exponate Margs Welt zwischen Himmel und Meer. Die Essenz der Jubiläumsausstellung ist somit die Perspektive eines Architekten, der entlang seines Weges stets die ihn umgebenden kulturellen und politischen Prämissen aus Perspektive zur kritischen Basis seines Schaffens erklärt und damit Architektur interdisziplinär erfasst.