DAM PREIS 2019 – Die 25 besten Bauten in/aus Deutschland, Deutsches Architekturmuseum
Kulturpalast Dresden gewinnt DAM Preis 2019
gmp Architekten für Sanierung und Umbau mit Konzertsaal ausgezeichnet
Die Jury zum DAM Preis 2019 für Architektur in Deutschland würdigte damit die denkmalgerechte Rekonstruktion eines herausragenden Baus der DDR-Moderne und lobte die Neukonzeption der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp): Den Neubau des Konzertsaales für u.a. die Dresdner Philharmonie im Herzen des Gebäudes ergänzen die neue Zentralbibliothek und der Saal für das Kabarett „Herkuleskeule“. Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz nehmen die Auszeichnung des Deutschen Architekturmuseums zusammen mit Nicolas Pomränke und Christian Hellmund bei der feierlichen Preisverleihung am 25. Januar 2019 in Frankfurt entgegen.
Nun präsentiert das Deutsche Architekturmuseum in Frankfurt den Kulturpalast Dresden im Zentrum der Ausstellung DAM PREIS 2019 – Die 25 besten Bauten in\aus Deutschland. Eine filmische Inszenierung nach dem Konzept von gmp macht die besondere Atmosphäre und das Zusammenspiel der verschiedenen Nutzungen im Laufe eines Tages für die Ausstellungsbesucher erlebbar.
Der Umbau und die Sanierung des Gebäudes umfassten den Neubau eines Konzertsaales für 1.800 Besucher im Kern des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes. Dabei wurde die originäre Bausubstanz rekonstruiert und in die Neugestaltung integriert, die Fassaden wurden energetisch saniert. Während der Bau als herausragendes Beispiel der DDR-Moderne äußerlich weitgehend entsprechend dem Ursprungszustand von 1969 wiederhergestellt ist, sind im Inneren in der räumlichen Organisation und der Erschließung neue Akzente gesetzt worden. Auf die einzigartig zentrale Lage zwischen Altmarkt, Schlossareal und Neumarkt antwortet der realisierte Entwurf mit einem allseitig orientierten Haus, das von allen drei Hauptfassaden direkt zugänglich ist. Das Miteinander von Kultur, Bildung und Unterhaltung, das für eine durchgehende Belebung des Hauses durch ganz unterschiedliche Nutzergruppen sorgt, verdichtet sich räumlich in dem großen zum Altmarkt orientierten Südfoyer, das als Erschließung aller drei Hauptnutzungen dient und so zu einem hoch frequen-tierten und belebten Ort wird.
Im Kern des Gebäudes ist der Konzertsaal, der auch für andere Nutzungen konzipiert wurde, in einer Weise neu entwickelt, die weder auf gestalterische Unterordnung noch auf gewollten Kontrast, sondern vielmehr auf den respektvollen und spannungsreichen Dialog mit dem Bestand setzt. Seine Architektur folgt dem Typus des „Weinbergs“ mit einer in die Geometrie des hexagonalen Baufensters eingepassten terrassenartigen Anordnung der Sitzplätze. Im Kontrast zum warmen Ton der hölzernen Terrassen schieben sich die weißen Wellen der Wände langsam aus der regelmäßigen Geometrie des Grundrisses heraus, bis sie sich in der Saaldecke verbinden.
Mit der Neukonzeption des Kulturpalastes verfügt Dresden nun nicht nur über einen Konzertsaal von inter-nationalem Rang, sondern auch über ein konzeptionell offenes Haus der Kultur und des Wissens sowie einen Ort der zwanglosen bürgerschaftlichen Begegnung und Kommunikation, der an die gelebte Tradition des Gebäudes anknüpft.