Drei Opernhäuser im Reich der Mitte
China Time Hamburg 2012
Der Begriff der Oper und demzufolge auch der eines Opernhauses sind in China völlig anders besetzt als in Europa. In Bezug auf die europäische Oper stehen Namen wie Rossini, Verdi, Puccini oder Wagner stellvertretend für eine weltweit zelebrierte Kunstform. Der musikalische wie gesellschaftliche Siegeszug der europäischen Oper ging einher mit dem Bau von repräsentativen Opernhäusern: La Scala in Mailand, La Fenice in Venedig oder die Opernhäuser von Paris, Wien, Zürich, Dresden und Bayreuth sind die großen historischen Referenzbauten. In Europa wurde das Opernhaus zu einer eigenen typologisch charakteristischen Bauform.
Mit der chinesischen Wirtschaftsblüte der letzten zwei Jahrzehnte etablierte sich auch der Wunsch, gleichermaßen spektakuläre Opern- und Konzerthäuser in den Metropolen des Reichs der Mitte zu errichten. Weltbekannte Architekten, unter ihnen auch von Gerkan, Marg und Partner (gmp), gewannen internationale Wettbewerbe mit Entwürfen der so genannten "Grand Theater": eine multifunktionale Kombination von mindestens zwei eigenständigen Bühnen – für Opernaufführungen wie Konzerte –, integriert in einem Bauwerk. Die Architektur leistet dabei Großes, denn sie muss aus der Nutzungsvielfalt ein architektonisch stimmiges Ensemble formen; gmp löste diese Aufgabe in drei chinesischen Metropolen.
Die Schau findet im Rahmen der China Time 2012 Hamburg in Kooperation mit dem bildenden Künstler Shan Fan statt.
Zur Ausstellungseröffnung am Montag, den 13. August um 19.00 Uhr sprechen YANG Huiqun (Generalkonsul der Volksrepublik China in Hamburg), Meinhard von Gerkan sowie Claus Mewes vom Kunsthaus Hamburg.