Lab 2050
Der aac-Frühjahrsworkshop zur Zukunft des Bauens
Das Bauen verschlingt mehr Ressourcen als jede andere Branche auf der Welt. Entsprechend groß ist die Verantwortung, nachhaltige und flexibel nutzbare Gebäude zu schaffen und zu hinterlassen. Wie baut man klimaeffizient und dabei gestalterisch hochwertig? Im Rahmen eines Entwurfs für ein Grundstück am künftigen Stadteingang Elbbrücken in Hamburg beschäftigten sich die Stipendiat:innen der aac mit dieser drängenden Frage. Die Entwurfsaufgabe bestand darin, durch eine entsprechende Materialität, kreislaufgerechte Konstruktion, Urban Mining und Re-Use eine möglichst ressourcenschonende Architektur zu entwickeln. Der Workshop stand unter der Leitung der gmp-Partner Stephan Schütz und Nikolaus Goetze.
Der Workshop begann in Hamburg mit zwei Input-Tagen. Dabei besichtigten die Stipendiat:innen den Stadtteil Veddel und das dortige Entwurfsgrundstück und setzten sich in einem Material-Workshop mit Eigenschaften, Wirkweisen und dem CO2-Fußabdruck verschiedener Baustoffe und Bauweisen auseinander. Input-Vorträge ergänzten den Informationsaustausch. Das Ziel: Alle Elemente des Entwurfs, die hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit quantifizierbar sind, sollten analysiert und so ausgewertet werden, dass am Ende allgemeingültige Aussagen hinsichtlich zukunftsorientierter Entwurfsansätze getroffen werden konnten.
Dafür entwarfen die vier Gruppen je ein architektonisches Grundmuster eines freistehenden, funktional flexiblen, ressourcenschonenden und gegebenenfalls rückbaubaren Gebäudes. Die Entwurfsarbeit wurde von namhaften Tutor:innen der aac begleitet. Vorträge und Kritikrunden mit Werner Sobek, Alexandra Mrzigod von der Werner Sobek AG, Tilmann Jarmer von Florian Nagler Architekten, Volkwin Marg von gmp ∙ Architekten von Gerkan, Marg und Partner und Robert Schmitz von White Arkitekter ergänzten das umfassende Lehrprogramm.
Jeder der vier Gruppen wurde ein anderes Baumaterial zugewiesen, dessen Verwendung spezifische Gestaltungsentscheidungen hinsichtlich Konstruktion und Ausdruck des Gebäudes erforderte. Gefordert war eine vergleichbare Nutzbarkeit sowohl für Büros als auch zum Wohnen. In der Gegenüberstellung sollten die Unterschiede in der CO2-Bilanz erkenntlich werden, die sich aus den Entwurfsentscheidungen ergeben. Die vier Materialschwerpunkte waren Holz und Grasfasern, Beton, Metall und Mauerwerk. Andere Materialien wurden im jeweiligen Entwurf im Sinne einer hybriden Bauweise ergänzt.
Alle vier Gruppen nutzen das Erdgeschoss des exponiert gelegenen Baus, um diesen in das Quartier einzubinden. In Korrespondenz mit den benachbarten, öffentlich nachgenutzten historischen Zollabfertigungshallen werden im Stadtraum Gemeinschaftsflächen geschaffen. Die Obergeschosse sind flexibel als Büro- und Wohnraum nutzbar. Die Materialität der Gebäude prägt ihren jeweiligen Charakter und entwickelt das sich daraus ergebende spezifische Potenzial zur Bewältigung der lärmbedingten Herausforderungen des Standortes weiter. Derzeit sind die Ergebnisse in einer Ausstellung in den Studios der aac auf dem Campus Rainvilleterrasse zu sehen.
Laufzeit bis 17. März 2023
Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 10.00-16.00 Uhr
Workshopleitung Dipl.-Ing. Architekt Stephan Schütz und Dipl.-Ing. Architekt Nikolaus Goetze mit Dipl.-Ing. Architekt Nicolas Pomränke
aac-Team Enno N. Maass, Annika Göttle, Anja Meding, Gabriela Hopf
Tutorat (alphabetisch) Walter Gebhardt, Annika Göttle, Prof. Philipp Kamps, Sona Kazemi, Anja Meding, Alexandra Mrzigod
Stipendiat:innen (alphabetisch) Daria Behrens, Blanca Borrell Araúz de Robles, Martin Bumbál, Nikolai Davydov, Gordian Graf Strachwitz, Vitaliya Grigorenko, Paul Gumpricht, Xing Hua, Dije Këqiku, Sânziana Maximeasa, Malgorzata Migut, Lorenzo Scheibner, Zeynep Çağla Topcu, Juan Sebastián Vintimilla Ochoa, Sonja Walzik, Anika Wieger