Psychotraumazentrum für das Bundeswehrkrankenhaus
gmp gewinnt Vergabeverfahren mit Entwurf für Behandlungs- und Unterkunftsgebäude
Das Bundeswehrkrankenhaus in Berlin-Mitte wird um ein eigenständiges Psychotraumazentrum (PTZ) erweitert. Im Vergabeverfahren – organisiert vom Bundesbau Baden-Württemberg – wurde der Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) für ein nachhaltiges Gebäude ausgewählt. Das Bundeswehrkrankenhaus in Berlin ist eines von fünf in Deutschland und das einzige mit einer eigenen psychiatrischen Forschungsabteilung. Zudem ist es ein akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. Es befindet sich in zentraler Lage nahe des Berliner Hauptbahnhofs, direkt am Spreezufluss Panke und wurde bereits 1853 unter König Friedrich Wilhelm IV. als Garnisonslazarett errichtet. Nach dem Mauerfall wurde die Liegenschaft an die Bundeswehr übergeben.
Mit der Baumaßnahme sollen die Teilbereiche der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie das Forschungs- und Behandlungszentrum für Posttraumatische Belastungsstörungen an einem Standort zusammengeführt werden. Zusätzlich entstehen Unterkünfte für das Krankenhauspersonal. Eine Vorstudie, die den Rückbau eines Bestandsgebäudes und die Errichtung von zwei Neubauten auf dem Gelände vorsah, diente als Grundlage für den Entwurf. Dieser folgt der grundsätzlichen Aufteilung der Studie, schafft jedoch eine klare funktionale Trennung: In einem Gebäudeteil wird das PTZ untergebracht, im anderen 150 Unterkünfte für das Krankenhauspersonal. Durch die Ausformung mehrerer Höfe öffnen sich die Baukörper zu den Freiräumen – so entsteht eine neue Verbindung vom Unterkunftsgebäude zum Panke-Park. Ein weiterer Hof verbindet die beiden Neubauten miteinander und schafft einen Anschluss zum Innenhof des Bundeswehrkrankenhauses. Die Nordostecke des PTZ wird durch eine Auskragung als gut sichtbarer Haupteingangsbereich hervorgehoben. Durch die Höfe erhalten die Gebäude Tageslicht. Es entstehen Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität.
Im Inneren des Psychotraumazentrums werden die Verkehrsströme der unterschiedlichen Nutzergruppen mit separaten Zugängen für Personal, Anlieferung, Tagesklinik und Ambulanz voneinander unabhängig organisiert. Die Aufenthaltszimmer orientieren sich jeweils in die umgebenden Grünräume und binden diese in den Klinikalltag ein. Die Fassadengestaltung mit großen offenen Flächen ermöglicht Blickbeziehungen nach außen.
Für den Bau ist eine nachhaltige Konstruktion geplant. Die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und Modulen aus Holz, bis hin zu Raummodulen, ermöglicht eine CO2-reduzierte Bauweise und verringert für Patient:innen und Personal deutlich die Belastung durch die Errichtung im laufenden Krankenhausbetrieb.