Neuer Campus für die Technische Hochschule Ingolstadt
gmp stellt die Planung für Neubauten und die Umnutzung von fünf Bestandsgebäuden vor
Die Technische Hochschule Ingolstadt (THI) baut den Campus Neuburg, ihren Außenstandort in der 20 Kilometer entfernten Nachbarstadt, aus. Die neue Fakultät für Nachhaltige Infrastruktur findet auf dem Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne ihren Platz. Der Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) interpretiert den Ort neu: Der Bestand wird saniert und durch Neubauten ergänzt – so entsteht ein innovativer Campus für rund 1200 Studierende.
Auf einer Fläche von etwa 36.000 Quadratmetern wird der Campus Neuburg mit seiner Architektur dabei symbolisch für die Fachbereiche der Fakultät für Nachhaltige Infrastruktur stehen. Studierende werden hier Nachhaltigkeits- und Umweltmanagement, Wirtschaftsingenieurwesen Bau sowie Nachhaltiges Bauingenieurwesen studieren können. Es werden in der Ausführung nicht nur nachhaltige Materialien verwendet, sondern auch die Bestandsbauten aus dem 18. Jahrhundert erhalten, saniert und umgenutzt. Ebenso wird die durchgrünte Fläche des ehemaligen Exerzierplatzes mit seinem wertvollen Baumbestand belassen.
Der autofreie Campus vereint Studieren, Lernen, Forschen, Wohnen und Arbeiten – und geht so auf die Bedürfnisse einer fluiden Nutzung ein. Dabei geben die Bestandsgebäude den Rahmen für die Neubauten vor. Die denkmalgeschützten Unterkunfts- und Dienstgebäude an der Donauwörther Straße werden für Verwaltungszwecke und eine Kindertagesstätte nutzbar gemacht. In der ehemaligen Exerzierhalle wird die Bibliothek der Fakultät entstehen, und das vorherige Badehaus wird für Räume der Studierendenvertretung saniert. Ein Hörsaalgebäude, eine Mensa sowie Labor- und Forschungsräume werden neu gebaut. Die Holzhybridbauweise greift dabei die klassische Typologie der Altbauten auf, wodurch sie sich zeitgemäß einfügen.
Die Neubauten bilden im Norden des ehemaligen Exerzierplatzes den „Hochschulplatz“. Vom Campus-Vorplatz im Norden ebenerdig zu erreichen, tritt er nach Osten und Süden als eigenes Sockelelement mit Treppenabstufungen hervor. Die Campuswiese schließt sich der Mensa direkt an und dient hier und an der Bibliothek als Freisitz. Sie ist ebenso ein Verbindungsglied zwischen den für Lehre und Forschung genutzten Neubauten und dem Hochschulplatz im Norden, dem studentischen Wohnen im Westen, dem seit Herbst 2023 betriebenen Hochschul-Nukleus im Süden und den dahinter – an die Hochschulflächen angrenzenden – vorhandenen sportlichen und kulturellen Angeboten im Osten. Nach vielfältigen, gemeinnützigen Zwischennutzungen der Bestandsbauten entsteht nun ein moderner, nachhaltiger Hochschulcampus mit einer hohen Aufenthaltsqualität, der Lernen, Lehren, Forschen, Wohnen und Erholen an einem Ort ermöglicht. Mit seiner Lage unweit der Altstadt von Neuburg, aber auch als Bindeglied zum außerstädtisch liegenden Bahnhof belebt er die umliegenden Viertel und stärkt die Stadtkultur.