Neue Filmstadt in Armenien
Der aac-Frühlingsworkshop 2024 präsentiert innovative Ideen zur
Neugestaltung der ehemaligen Hayfilm Studios
Für Armenien sind die „Hayfilm Studios“ in Jerewan das, was in Italien die „Cinecittá“ in Rom und in den USA „Hollywood“ in Los Angeles sind. In den vergangenen 30 Jahren wurden in der Filmstadt jedoch viele Gebäude zweckentfremdet, einige sogar abgerissen. Die Studios haben so im Laufe der Zeit ihren Glanz verloren – nicht jedoch ihr Potenzial. Deshalb haben die Stipendiat*innen des diesjährigen Frühjahrsworkshops der gmp-Stiftung aac Academy for Architectural Culture (aac) Entwürfe für eine Neubelebung der Filmstadt Armeniens gestaltet.
Die aac fördert Studierende auf dem Gebiet der Architektur, Landschaftsarchitektur und Landschaftspflege. Insgesamt 16 Stipendiati*nnen haben sich vier Wochen lang, von Februar bis März 2024, mit Vorschlägen für den Umbau der Filmproduktionsstätte aus dem Jahr 1976 beschäftigt. Die Stadtverwaltung von Jerewan wünscht sich eine anspruchsvolle, internationale Einrichtung für künstlerisches Arbeiten, Studios für Filmproduktion, einen Kinokomplex, ein Filmmuseum mit Archiv und Räumlichkeiten für Gastronomie. Grundlage der vier Gruppenentwürfe sind die ehemaligen Gebäude von Hayfilm. Mit dem Bewahren des Bestands wird auch die emotionale Verbindung der armenischen Gesellschaft zum bisherigen Studiogelände gewürdigt. Die ergänzten, neuen Strukturen bieten den notwendigen Raum für eine moderne Nutzung und das öffentliche Erleben der neuen „City for Dreams.“
Mit der Entwurfsphase begannen die Gruppen nach einer Studienreise zum Umbauprojekt. Ihre Arbeiten wurden von dem Workshop-Team begleitet: Neben Volkwin Marg unterstützen die gmp-Executive Partner Stephan Schütz und Nikolaus Goetze die Studierenden bei ihren Arbeiten, ebenso der gmp-Partner Nicolas Pomränke und der Accociate Partner Tobias Keyl. Vorträge hielten die Architekten Chris van Duijn vom Büro OMAsowie Johannes Pilz vom Büro MVRDV, beide aus Rotterdam.
Der Entwurf der ersten Gruppe spiegelt die bestehenden Gebäude in die weite Landschaft hinein. Die Neubauten werden dabei über mehrere Ebenen in das Gelände eingefügt - es ergibt sich ein Bild aus Stufen, die die Studiolandschaft ergänzen. Als Balance zwischen Altem und Neuem hat die zweite Gruppe zwei neue Bauvolumen entworfen. Sie schließen an die Bestandsbauten an und formen eine kompakte Einheit. Sie steht im Kontrast zur weitläufigen Umgebung mit dem Blick auf das Armenische Gebirge. Im dritten Entwurf führt ein monolithisches Band aus Studios und Besuchereinrichtungen durch das Zentrum des historischen Studioensembles. Im vierten Entwurf hat die Gruppe eine neue Gebäudestruktur entwickelt, die wie eine Maschine einen in sich geschlossenen Kreislauf etabliert – eine tangentiale Route wird die Besucherströme führen und den Umbau kontrastieren. Die Entwürfe wurden am 22. März 2024, präsentiert und sind noch bis zum 26. April 2024 in einer Ausstellung in der aac an der Rainvilleterasse in Hamburg zu sehen.
Ausstellung der Workshop-Arbeiten
aac Academy for Architectural Culture - Frühlingsworkshop
22. März bis 26. April 2024
Öffnungszeiten Montag bis Freitag, 10.00-14.00 Uhr, an Feiertagen geschlossen
Ort Campus Rainvilleterrasse, EG, Rainvilleterrasse 4, 22765 Hamburg
aac-Team Enno N. Maass, Annika Göttle, Anja Meding, Gabriela Hopf, Daniel Owusu
Workshop-Team Volkwin Marg, Nikolaus Goetze, Stephan Schütz, Nicolas Pomränke, Tobias Keyl
Tutorat Annika Göttle, Prof. Philipp Kamps, Anja Meding, Sona Kazemi
Stipendiat:innen Alessia Beni, Marah Doleh, Tim Arne Böttcher, Yi Du, Benedikt Fietz, Melanya Hakobyan, Lucy Millichamp, Mineh Nazarian, Amran Nazaryan, Katharina Niesing, Qixuan Hu, Tamás Kocsis, Leon Kremer, Maximilian Vogel, Jiaqi Zhou, Arusyak Sadoyan