Bürokomplex in Shanghai erhält CTBUH Award
Der nach Plänen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) realisierte Bürokomplex Poly Greenland Plaza erhält bei den CTBUH Awards 2020 in der Kategorie „Urban Habitat –District/Master Plan“ den „Award of Excellence“ und ist somit Finalist für die „Overall Category“. Das Ensemble aus Bürotürmen und Geschäftsgebäuden bildet im Stadtbild eine eigenständige Adresse aus. Über großzügige Platzabfolgen und eine offene Fußgängerpassage entstehen vielfältige urbane Qualitäten, die den Komplex in die Umgebung einbinden.
In direkter Nachbarschaft zum Siemens Center Shanghai (gmp, 2011) entstand im zentrumsnahen Distrikt Yangpu ein neues Büro- und Geschäftsviertel. Der Bürokomplex Poly Greenland Plaza umfasst oberirdisch rund 177.000 Quadratmeter an hochwertigen Büro- und Shoppingflächen dazu kommen nochmals rund 97.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche in drei Untergeschossen, die gemeinsam mit dem Wohnungsbauareal entwickelt wurden.
Die Komposition aus fünf Bürotürmen und niedrigeren Geschäftsgebäuden entlang der vielbefahrenen Changyang Road bildet in dem städtebaulich sehr heterogenen Umfeld ein eigenständiges Quartier. Die vertikal variierten Fassaden der Türme verleihen dem Ensemble ein einheitliches Erscheinungsbild, das weithin sichtbar als neue Adresse in der Stadtlandschaft wirkt. Das Ensemble vermittelt zwischen den verschiedenen Maßstäben und Nutzungen der Nachbarschaft: die 50 bis 100 Meter hohen Bürotürme spiegeln die südöstlich angrenzenden hohen Wohnanlagen wider, die straßenbegleitend positionierten niedrigeren Geschäftsgebäude bilden ein Pendant zu den älteren Industriekomplexen nördlich der Changyang Road.
Der Entwurf definiert zum Straßenraum eine klare städtebauliche Kante, ohne sich abzuschotten. Vielmehr sind die Randbereiche durchlässig gestaltet: großzügige Plätze öffnen sich zum Quartier und laden Fußgänger in den begrünten Innenraum ein. Tiefhöfe und Brücken verbinden die einzelnen Bauten miteinander. Auf mehreren Ebenen entsteht so eine offene Fußgänger-Passage mit vielfältigen Geschäften. Die fließende Anordnung der abgerundeten, fünfeckigen Baukörper sorgt für eine abwechslungsreiche Abfolge von sonnigen und schattigen Flächen auf Straßenniveau. Über die Brücken werden die Läden im 1. Obergeschoss erreicht, Tiefhöfe erschließen zudem die Geschäfte im Untergeschoss mit einem exklusiven Zugang zum westlichen U-Bahn-Netz.
Die Gebäudehüllen sind als vorgehängte Fassaden mit beschichtetem Aluminium für die geschlossenen Fassadenteile und einem reflexionsarmen Isolierverglasungen mit niedrigem Energieverbrauch konstruiert. Gebogene Verglasungen an den Gebäudeecken tragen zum Charakter des Ensembles bei, während die natürliche Be- und Entlüftung durch Öffnungsflügel hinter dekorativen Fassadenplatten mit seitlichen Lüftungsschlitzen erfolgt. Die nächtliche Illuminierung der Hochhausfassaden setzt die Vertikalität der Bürotürme in Szene. Die Beleuchtung ist als indirektes Licht in jede vertikale Fuge zwischen den Fassadenelementen sowie in die horizontalen Fassadenprofile integriert, die die Türme in unterschiedlichen Höhen strukturieren. Die Fassaden der niedrigen Geschäftsgebäude werden durch eine horizontale, lineare Beleuchtung auf jeder Ebene betont.
Zu den CTBUH Awards: Das Council of Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) verleiht die Auszeichnungen jährlich in 21 Kategorien. Aus den eingereichten Projekten werden im ersten Schritt die „Award of Excellence“-Preisträger ausgewählt, aus deren Kreis dann die „Overall Category“-Gewinner gekürt werden. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen der CTBUH-Konferenz im April 2020 in Chicago.