Neubau in der Hamburger Innenstadt nimmt Gestalt an
Gut ein Jahr nach der Grundsteinlegung im April 2018 ist auf der Baustelle des Springer Quartiers der nächste Meilenstein erreicht: am 23. Mai 2019 wurde Richtfest gefeiert. Auf dem ehemaligen Areal des Axel Springer Verlags realisiert die MOMENI Gruppe nach einem Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) ein Neubau mit Büro-,Wohn-, Gewerbe- und Gastronomieflächen und das denkmalgeschützte Verlagshochhaus wird energetisch saniert und modernisiert.
Auf dem ehemaligen Verlagsgelände in der Hamburger Innenstadt wird derzeit das Springer Quartier realisiert. Das Bauvorhaben gliedert sich in zwei Bauteile: Neben dem denkmalgeschützten Hochhaus wird ein Büro- und Geschäftsgebäude mit oberirdisch rund 50.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche errichtet. Die Revitalisierung des Springer-Hochhauses und der Neubaukomplex erfolgt nach Plänen der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp).
Als Kopfbau ist das Hochhaus die identitätsstiftende Adresse des neuen Springer Quartiers. Die Hochhausscheibe mit Sockel, die 1956 als Hauptsitz des Axel Springer Verlags eingeweiht wurde, steht seit 1997 unter Denkmalschutz. Im Rahmen der Sanierung wird das 50 Meter hohe Gebäude energetisch modernisiert, ohne das Erscheinungsbild wesentlich zu verändern. Die Lochfassade mit außenliegenden Lisenen wird in ihrer ursprünglichen Geometrie und Farbigkeit beibehalten, eine Natursteinverkleidung mit hellem Sandstein tritt an Stelle des Riemchenverbands der Brüstungsbereiche. Auch der Innenausbau wird komplett erneuert, um einer modernen Büronutzung zu entsprechen. Das denkmalgeschützte Interieur der Lobby, der Aufzugsvorraum und das ehemalige Büro des Verlagschefs werden restauriert, behutsam ergänzt und damit das elegante Design der 1950er wiederbelebt.
Angrenzend an das Hochhaus, wo einst der Mitteltrakt des Verlagsgebäudes stand, wird ein achtgeschossiger Büro- und Geschäftskomplex errichtet. Der großvolumige Baukörper folgt dem Straßenverlauf, so dass ein geschlossener Blockrand zum öffentlichen Raum entsteht. Neben den Baufluchten nimmt der Neubau mit zwei zurückspringenden Staffelgeschossen die Traufhöhen der Nachbarbauten auf und fügt sich somit harmonisch in seine Umgebung ein. Das Erdgeschoss wird Gewerbe- und Gastronomie aufnehmen, in den oberen Geschossen sind größtenteils Büroflächen vorgesehen. Diese Geschosse sind als flexibel einteilbare Einheiten organisiert, das Ausbauraster und die Gebäudetiefe ermöglichen Großraum-, Gruppen- und Einzelbüros. Zwei in den Block eingeschnittene Innenhöfe belichten die dorthin orientierten Büros. Zusätzlich entstehen in dem Neubau 53 Wohnungen. Die Dachterrassen mit Blick über Hamburg sind allen Nutzern zugänglich. Zwischen dem Springer Quartier und dem nördlich gelegenen Bezirksamt wird eine Fußgängerpassage angelegt, die als öffentliche Querung im Quartier dient.
Mit einer hellen Natursteinfassade knüpft der Neubau in Materialität, Textur und Farbigkeit an das Erscheinungsbild des Hochhauses an, so dass ein stimmiges Ensemble aus Alt- und Neubau entsteht. Die Rasterfassade mit zurückversetzten Sturz- und Brüstungsbändern greift die Proportionen des 1950er-Jahre Bestands auf. Vertikale Zäsuren in der Fassade definieren die Eingangsbereiche und unterteilen die langen Straßenfronten in ablesbare Einheiten.