Innovative Fassade und Haustechnik setzen neue Standards in Vietnam
Im Herzen von Ho-Chi-Minh-Stadt haben Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und der stellvertretende Premierminister und Außenminister Vietnams, Pham Binh Minh, am 26. März 2019 das Deutsche Haus nach Entwurf von gmp feierlich eröffnet. Es steht im District 1, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum der Stadt, und befindet sich in direkter Nachbarschaft zu den Konsulaten Frankreichs, Großbritanniens und der USA. Das Deutsche Haus ist nicht nur Sitz des deutschen Generalkonsulats mit Visastelle, es beherbergt auch die Deutsche Außenhandelskammer, das Goethe-Institut, den Deutschen Akademischen Austauschdienst und ist Firmensitz zahlreicher namhafter deutscher und internationaler Unternehmen in Vietnam. Das Projekt war 2012 als Bauherren- und Planungsauswahlverfahren von der Bundesrepublik Deutschland ausgeschrieben worden. In Kombination mit der Finanzierung durch die Deutsches Haus Invest Vietnam Ltd. hatte der Entwurf von gmp 2013 den Zuschlag erhalten.
Die nördliche, straßenzugewandte Hälfte des Baukörpers schließt auf einer Höhe von 75 Metern mit einer Dachterrasse ab, während der rückwärtige Teil auf 110 Meter anwächst. Gegliedert werden die beiden Teile durch eine gläserne Fuge. Im Erdgeschoss öffnet sich die raumhohe Glasfassade mit einer Kolonnade zur Straße und dem gesamten Stadtraum. Durch den repräsentativen Haupteingang mit weit auskragendem Vordach an der Schmalseite des Gebäudes erreicht der Besucher die weitläufige zweigeschossige Lobby, in deren Mitte sich der zentrale Erschließungskern befindet. Das Generalkonsulat im 6. Obergeschoss wird durch ein separates Foyer an der Längsseite erschlossen. Auf einer Höhe von 75 Metern bietet eine großzügige Dachterrasse mit gehobenem Restaurantbetrieb Ausblicke über Ho-Chi-Minh-Stadt.
Einen Meilenstein in der Konzeption des Bürobaus stellt die kompakt-doppelschalige Fassade dar. Sie ist die erste ihrer Art in Südostasien und wurde von gmp in Zusammenarbeit mit den Ingenieuren von Drees & Sommer eigens für das tropische Klima in Ho-Chi-Minh-Stadt entwickelt: Zwischen der äußeren Prallscheibe und der inneren Fensterscheibe sind bewegliche perforierte Sonnenschutzlamellen eingebaut. Dieses Fassadensystem verhindert die Überhitzung der Innenräume, sorgt beim Betrieb der Klimaanlagen im Vergleich zum örtlichen Baustandard für eine Energieersparnis von 35 Prozent und wirkt zugleich schallabsorbierend. Weitere Beiträge zur Nachhaltigkeit leisten die hauseigene Wasseraufbereitungsanlage, die Trinkwasser an allen Wasserhähnen des Gebäudes liefert, Solarpaneele auf dem Dach und eine Ausstattung mit hochwertigen emissionsarmen Materialien. So wurde das Deutsche Haus bereits mit namhaften Preisen wie dem MIPIM Asia ausgezeichnet und mit LEED Platin und DGNB Gold zertifiziert. Beide Zertifikate wurden in Vietnam erstmals vergeben.