gmp bringt Fußgänger- und Radfahrer über den Baakenhafen
Am vergangenen Wochenende wurde der Baakenpark in der HafenCity mit einem zweitägigen Eröffnungsfest offiziell eingeweiht. Zahlreiche Besucher nutzten erstmals die neue Baakenparkbrücke, um zum Park zu gelangen. Die schlanke Stahlkonstruktion ist das Ergebnis eines von der HafenCity Hamburg GmbH ausgelobten Wettbewerbs, den die Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) in Zusammenarbeit mit den Tragwerksplanern von Knippers Helbig aus Stuttgart im September 2013 gewonnen hatten.
Brücken und Promenaden bilden das Rückgrat der feinmaschigen Fußwegeerschließung in der HafenCity, in der der Baakenhafen das größte Hafenbecken ist. Neben der großen Straßenbrücke ganz im Westen bildet die neue Querung die zweite Verbindung zwischen der nördlichen Bebauung und der südlichen Halbinsel. Mit dem neuen Übergang über das Wasser verkürzen sich die Wege im neuen Baakenhafen-Quartier, so verknüpft die Brücke die Wohnbauten entlang Promenade am Versmannkai mit dem neuen von Atelier Loidl entworfenen Baakenpark. Vor allem Familien mit Kindern profitieren zukünftig von der Radfahrern und Fuß- gängern vorbehaltenen Querung über das Hafenbecken und der guten Anbindung an den Spiel- und Freizeitpark. Mit der neuen Brücke rücken nicht nur die Nachbarschaften näher zusammen, sondern sie versorgt zudem das Gebiet am Petersenkai mit den notwendigen Leitungstrassen für Gas, (Ab-)Wasser, Strom und Kommunikationsmedien.
Das Material für die Fußgänger- und Radwegbrücke orientiert sich an charakteristischen Hafenkonstruktionen für Schiffe, Schienen und Verladekräne. Aus 20 bis 70 Millimeter starken Stahlblechen wurde der Korpus in sieben Segmenten in Magdeburg gefertigt und nach dem Transport nach Hamburg auf dem Vormontageplatz am Petersenkai zusammengesetzt. Im Sommer 2017 platzierte ein Schwimmkran die montierte Brücke mit einem Gesamtgewicht von rund 300 Tonnen dann millimetergenau an ihrem Bestimmungsort. Die freitragende Stahlkonstruktion mit einer Spannweite von rund 65 Metern besteht aus einem trogartigen Träger, der im Querschnitt die Versorgungsleitungen aufnimmt. Der Scheitelpunkt des Brückenbogens ist bewusst leicht asymmetrisch im Norden Richtung Kaimauer angeordnet, um eine möglichst breite Durchfahrt für die Barkassen zu ermöglichen. Die leicht und schlank wirkende Seitenansicht ergibt sich durch die Faltung in der Stahlblechverkleidung. Dazu unterstreicht das filigrane Geländer, bestehend aus nach innen geneigten Stahlstäben, horizontal gespannten Edelstahlseilen und einem Handlauf aus Holz, diese elegante Anmutung.
Autofrei eignet sich die Brücke besonders zum Flanieren und bietet Fußgängern einen freien Ausblick bis zur Elbphilharmonie im Westen sowie zur aktuell noch im Bau befindlichen U-Bahnhaltestelle Elbbrücken im Osten. Der Entwurf für die neue Endstation der U4 stammt ebenfalls von gmp. Mit einer signifikanten Stahlkonstruktion aus gebogenen Rahmenträgern bildet sie ein Pendant zu dem historischen Bauwerk, das die Norderelbe überspannt.