Favorisierte Planungsvariante – Neubauten für die Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main
Im DAM in Frankfurt am Main werden derzeit die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie ausgestellt, die gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner zusammen mit pfp Planungs GmbH im Auftrag des Kulturdezernats der Stadt Frankfurt am Main erstellt haben. Gegenstand der Studie ist die Prüfung von vier Neubauszenarien für die Oper und das Schauspiel der Stadt an unterschiedlichen Standorten entlang der Frankfurter Wallanlagen. Unter den beiden von gmp erarbeiteten Untersuchungen ist mit der Variante „Kulturmeile“ das von der Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig favorisierte Szenario.
Bei Variante 1 („Spiegellösung“) bleibt die Oper an ihrem jetzigen Standort, während das Schauspiel gegenüberliegend am WillyBrandt-Platz platziert wird. Oper und Schauspiel liegen einander als Neubauten punktgespiegelt bzw. versetzt innerhalb des Grünzugs der Wallanlagen gegenüber.
Die favorisierte Variante 2 („Kulturmeile“), sieht einen Opernneubau etwa 350 Meter nördlich des aktuellen Standortes an der Neuen Mainzer Straße vor. Der Sockelbereich ist der Opernnutzung vorbehalten, deren Foyer sich zu den Wallanlagen und zur Neuen Mainzer Straße öffnet, während die Hochhausgeschosse für Büronutzung vorgesehen sind. Am Willy-Brandt-Platz entsteht ein Neubau für das Schauspiel, der in der Weise positioniert ist, dass eine grüne Durchwegung bis zum Mainufer, eine Kulturmeile vom Jüdischen Museum am Untermainkai bis zur Alten Oper entsteht. „Eine Reihung von Kulturinstitutionen entlang der Hochhäuser, das gibt es nirgends, aber wo sollte das möglich sein, wenn nicht in Frankfurt?“, erläutert gmp-Partner Stephan Schütz.
Über die städtebaulichen und konzeptionellen Vorteile hinaus gestaltet sich auch die Umsetzung von Variante 2 günstig, da der Bestandsbau bis zur Fertigstellung des Opernneubaus genutzt werden kann und so ohne ein kostenintensives Operninterim auskommt.
Ina Hartwig äußerte sich am 24.6.2020 im Podcast von HR Info zu Variante 2: „Diese Variante mit einer Oper an der neuen Mainzer Straße und einem neuen Schauspiel auf dem Willy-Brandt-Platz, die finde ich besonders reizvoll für Frankfurt, weil damit auch die einmalige Chance entsteht, die Wallanlagen weiterzuentwickeln und geradezu zu einer Kulturmeile auszubauen. Ich glaube, dass wir diesen Dreiklang von Wallanlage, also von Grün, von Hochhäusern, die ja das Spezifikum unserer Stadt sind, und Kulturbauten weiterverfolgen sollten.“