China Hongdao International Conference & Exhibition Center
Messekomplex von gmp in Qingdao fertiggestellt
Das neue Messe- und Kongresszentrum gehört mit 14 Hallen und einer Ausstellungsfläche von 140.000 Quadratmetern zu den größten Messekomplexen in China. Der axial, als H-Form angelegte Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) verbindet den Stadtteil Hongdao im Norden mit der Uferlandschaft der Jiaozhou-Bucht im Süden. Seine Struktur und Gestaltung fassen das logistisch komplexe Messeareal zu einer Einheit zusammen. Herzstück des Ensembles ist die 40 Meter hohe, verglaste Eingangshalle mit ihrem 93 Meter überspannenden, geschwungenen Membrandach.
Am Ufer des gelben Meeres gelegen gehört Qingdao im Osten Chinas zu einer der lebenswertesten Städte des Landes. Im Zuge des Wachstums rund um die Jiaozhou-Bucht entsteht mit Hongdao ein Entwicklungsgebiet, das die Metropole wirtschaftlich als Kongress- und Kulturstadt stärken soll. Dabei bildet das Hongdao International Conference & Exhibition Center (HICEC) einen wichtigen Baustein unter den neuen Institutionen wie dem Olympischen Sportzentrum und dem ebenfalls von gmp entworfenen Science Museum.
Der Messekomplex ist im Norden durch den Shuangji Highway, einer wichtigen Verkehrsader zu den Flughäfen und zum Stadtzentrum Qingdaos, begrenzt. Im Süden orientiert sich das HICEC zu einer Landschaft aus Feuchtgebieten, die in die Uferzone der Jiaozhou-Bucht übergeht. Diese beiden Gegenpole definieren die Nord-Süd-Achse des Areals mit der daran orientierten zentralen Eingangshalle, an der sich zu beiden Seiten die Ausstellungs- und Veranstaltungshallen aufreihen. Ihre symmetrische Anordnung erzeugt die klare Struktur des Gesamtkomplexes, dessen Nord-Ost-Ecke durch einen Hotelturm und die Süd-West-Ecke durch einen Büroturm betont sind. .
Das helle, wellenartige Membrandach und die vollflächig verglasten Kopfseiten der Haupthalle stärken die räumliche und visuelle Verbindung von Stadt und Landschaft. Nachts erzeugt die beleuchtete Membran eine Sichtbarkeit des HICEC aus der Ferne. Die innen liegenden Fassaden der Haupthalle sind mit hellen, horizontal betonten Glasfaserzementpaneelen bekleidet. Dieses Bild setzt sich an den Außenfassaden der Messehallen mit extrudierten Betonplatten fort. Eine vorgelagerte Rahmenkonstruktion aus Sichtbeton hält die gesamte Messeanlage und die beiden Türme wie ein Band zusammen. Horizontale Aluminiumlamellen als Ausfachung dienen als Sichtschutz vor dem Lieferverkehr. Zugleich bieten sie den Hintergrund für mediale Inszenierungen und Messewerbung.
Durch die kompakte Formation der Ausstellungshallen und der Eingangshalle entstehen große Freiflächen im Norden und Süden, die auch für Ausstellungen im Außenraum genutzt werden können. Alleen mit begrünten Sitzinseln säumen die Mittelachse des Areals und bieten den Besuchern im Kontrast zu den großmaßstäblichen Messehallen zusätzlich Aufenthaltsmöglichkeiten im Freien.
Das HICEC verfügt über insgesamt 14 Hallen mit jeweils rund 10.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche, von denen vier eingeschossige Hallen den westlichen Flügel und zwei Geschosse mit je fünf Hallen den östlichen Flügel bilden. Insbesondere die stützenfreien Westhallen mit einer Raumhöhe von 18 Metern ermöglichen größtmögliche Flexibilität bei der Ausstellung von großformatigen Exponaten. Die funktional und zurückhaltend gestalteten Messehallen sind für die Besucher über die mittig gelegene Eingangshalle ebenerdig oder von Galerien aus erreichbar. Dabei sind die Publikumswege durchgängig getrennt von Anlieferung und Logistikflächen. So lassen sich problemlos verschiedene Veranstaltungen parallel durchführen, aufbauen oder demontieren: Der Anlieferverkehr zirkuliert im Uhrzeigersinn an den Außenseiten des Messekomplexes mit zentralen Sicherheitsschleusen im Nordwesten und Südosten. Nicht einsehbare Stichwege zwischen den Hallen ermöglichen zudem die An- und Ablieferung über deren Längsseiten. Die Hallen im Obergeschoss erreichen LKWs über Rampen entlang der Ostseite.