Eröffnung des Bucerius Kunst Forums in Hamburg
Der Straßenzug Alter Wall in der Hamburger Innenstadt neben dem Rathaus und der Börse war bis ins 19. Jahrhundert eine zentrale, lebendige Geschäftsstraße, die jedoch im 20. Jahrhundert nur noch von Banken und Kontoren genutzt und dadurch in der öffentlichen Wahrnehmung an Attraktion verlor. Mit dem Neubau hinter den denkmalgeschützten Fassaden am Alten Wall 2-32 kehrt jetzt die Geschäftigkeit in den Straßenzug neben dem Hamburger Rathaus zurück.
Im ersten Bauabschnitt wurde der Gebäudeblock gänzlich neu organisiert – anstelle von Büros entstehen in den Erdgeschossen straßenbegleitend Geschäfte, Restaurants und Cafés, die für eine Belebung der neu gestalteten, künftig verkehrsberuhigten Straße sorgen. Der Neubau umfasst 13 Geschosse: eine viergeschossige Tiefgarage und neun Obergeschosse. In den oberen sechs Geschossen bildet ein zentraler langgestreckter Innenhof mit Glasdach die Mittelachse. Eine Passage mit einer neuen Fußgängerbrücke über den Alsterfleet zu den Alsterarkaden am Neuen Wall schafft zudem eine attraktive Wegeverbindung quer durch die Hamburger Innenstadt. Die historischen Fassaden am Alten Wall und an der Adolphsbrücke werden als Baudenkmale saniert. Fleetseitig prägt Naturstein die neuen Fassaden, die in Höhe und Staffelung an die bestehenden Nachbarbauten anschließen.
Das Bucerius Kunst Forum, das bislang im Kopfbau zum Rathausmarkt beheimatet war, ist innerhalb des Quartiers in das Haus am Alten Wall 12 umgezogen. Die neuen Räumlichkeiten erstrecken sich über vier Etagen mit insgesamt 3400 Quadratmeter. Neben 850 Quadratmeter Ausstellungsfläche umfasst das Kunstmuseum ein Auditorium mit Lichthof, ein Atelier und einen Shop. Das Foyer mit Kasse und dem Shop ist zentral zur Bucerius Passage orientiert. Die Treppe bildet mit Stufen, Seitenwangen und Brüstungen aus dunklem Nussbaumholz einen warmen Kontrapunkt zu den ansonsten weißen Wänden und Einbauelementen sowie dem dunklen Terrazzoboden. Der große Ausstellungssaal im 1. Obergeschoss kann wahlweise im Ganzen bespielt oder in kleinere Kabinette unterteilt werden. Für eine optimale Belichtung wurden großformatige Lichtdecken installiert. Eine eigene Etage ist dem Auditorium mit Lichthof vorbehalten, hier werden zukünftig Veranstaltungen wie Lesungen und Konzerte stattfinden.
Das bisherige Bucerius Kunst Forum, der Kopfbau mit der neoklassizistischen Fassade zum Rathausmarkt wird komplett erhalten und im zweiten Bauabschnitt aufwendig saniert. Auf der ehemaligen Fläche des Kunstmuseums entsteht über vier Ebenen ein Ladengeschäft.