Grundsteinlegung für Neubau der Firmenzentrale von JD.com in Chengdu
Ende 2017 wurde in der westchinesischen Wirtschaftsmetropole Chengdu der Grundstein für die neue Zentrale des Onlinehändlers Jingdong (JD.com) gelegt. Der Bau entsteht nach Entwurf der Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp), die im Jahr zuvor den internationalen Wettbewerb für sich entscheiden konnten. Mit seinen versetzt zueinander gestapelten Volumen bietet der Neubau hoch kommunikative und flexible Büroflächen in zentraler Lage bei maximalem Bezug zum grünen Außenraum.
JD.com gehört zu den weltweit größten E-Commerce-Unternehmen. In Chengdu entsteht nun das „Southwest Regional Headquarter“ des chinesischen Onlinehändlers. Die Hauptstadt der Region Sichuan gilt mit ihrem milden, subtropischen Klima als eine der lebenswertesten und grünsten Städte Chinas, was sich auch im Entwurf von gmp durch ein Wechselspiel von Innen und Außen widerspiegelt. Im Kontrast zu den geschwungenen Formen der Park- und Wasserlandschaft des Freiraums generiert sich die Grundform des elfgeschossigen Gebäudes aus drei Volumen, die im Grundriss einer rechtwinkligen Acht gleichen und um jeweils 90 Grad zueinander gedreht gestapelt sind. Durch diese Anordnung entstehen innerhalb der skulpturalen Gebäudearchitektur großzügige Innenhöfe und Außenräume für offene, grüne Gärten. Die achtförmigen Grundrisse ermöglichen zudem eine effiziente Gestaltung und durchgängig natürliche Belichtung aller Arbeitsplätze. Neun Gebäudekerne zur vertikalen Erschließung übernehmen einen großen Teil der Tragstruktur, wodurch eine maximale Flexibilität für die Einteilung der jeweils rund 12.500 m2 groß- en Geschossflächen entsteht. An den Kreuzungspunkten der Acht, in denen sich die Hauptkerne befinden, entstehen zudem informelle Kommunikationszonen für die Mitarbeiter. Neben den öffentlichen Räumen im Erdgeschoss wie Auditorium, Ausstellungshalle und einem Kindergarten sind in den Zwischengeschossen im 4. und 8. Stockwerk mit Bibliothek und Fitnessstudio ebenso weitere soziale Funktionen vorgesehen, die von den weitläufigen grünen Dachgärten auf diesen Ebenen profitieren. Die sägezahnartig gefalteten Fassaden stärken die Ablesbarkeit der drei aufeinandergestapelten Volumen: Jeweils über drei Geschosse zieht sich ein Wechsel aus schlanken vertikalen Glas- und Betonelementen mit Lüftungsöffnungen. Je nach Standort und Blickwinkel des Betrachters ergibt sich dadurch ein Vexierbild einer eher transparenten oder geschlossenen Gebäudehülle, das zusammen mit der gestapelten Baukubatur insgesamt eine lebendige wie unverwechselbare Zeichenhaftigkeit im Stadtraum erzeugt. Der ganzheitliche Entwurf folgt in allen Aspekten den Anforderungen für ein nachhaltiges, klimaeffizientes und ressourcenschonendes Gebäude mit niedrigem Energieverbrauch und höchstem Komfort für seine Nutzer. Dazu trägt neben der kompakten Gebäudeform, der durchgängigen natürlichen Belichtung und der Nutzung solarer Wärmegewinne vor allem die Optimierung des Raum- und Umgebungsklimas durch die begrünten Zonen in den Dachgärten und die üppige Parklandschaft zwischen den beiden Gebäuden bei.